Dokumente bezügl. psychischer Gewalt(taten)
 
Die Taten finden in vielen Fällen hinter scheinbar sauber leuchtenden Fassaden, versteckt, unbemerkt und kaum nachweisbar statt.
Innerhalb von  familiären Systemen, am Arbeitsplatz, innerhalb therapeutischen Beziehungen und auch allen andern Institutionen, in denen Helfer tätig sind, um Fürsorge und Hilfe gegenüber Schutzbefohlenen oder Hilfsbedürftigen auszuüben und überall dort, wo Beziehungen geknüpft und gelebt werden.
 
Die Opfer emotionalen Missbrauchs leiden unter dessen Folgen mindestens ebenso intensiv, wie auch Opfer anderer, sichtbarer Gewalttaten leiden. Nur werden sie selten als Opfer wahrgenommen, gesehen und erhört, weil sie keine sichtbaren Beweise vorzeigen können.
Die "Unsichtbarkeit" dieser Form des Missbrauchs verändert nichts an der Tatsache, dass er vollzogen wird und die leidenden Opfer, sowohl auch die skrupellosen Täter, häufig vollkommen unerkannt unter uns leben.
 
Menschen sind manipulierbar
 
Lebenslang erfahrene Heterosuggestionen wirken nachhaltig in den Menschen auf Grund von Internalisierung und Inkorporation, oft ohne dass sie je einen bewussten Zugang zur Tatsache erreichen, dass die ihnen vermittelten Inhalte nichts anderes sind, als subjektive Verzerrungen der Realität. 
Die Autorin Alice Miller beschreibt in ihren Büchern detailliert, wie die Verdrängung und Verleugnung erlittener Gewalttaten funktionieren und welche Auswirkungen dieses Nicht-aufarbeiten und Nicht-erkennen der Zusammenhänge in sich selbst, für den Betroffenen Menschen, als auch seine Nachkommen haben.
 
Der Mensch will "dazu gehören", braucht die Geborgenheit und Sicherheit, die er findet, wenn er in ein (gesellschaftliches, religiöses, familiäres usw. ) System eingebunden ist. Der Mensch ist ein Herdentier und instinktiv strebt er Zugehörigkeit zu einer Gruppe an, wie auch immer diese ge-oder entartet ist, (beispielsweise Sekten, die ihre Mitglieder sogar zu Massenselbstmorden treiben können).
Dies ist genetisch in uns verankert und der Überlebensinstinkt zwingt uns dazu, dafür zu sorgen, nicht "alleine" zu sein.
 
Zweifel zuzulassen und umfassend zu durchleuchten beinhaltet die Gefahr, etwas zu finden, was das eigene, subjektive "Weltbild mit den dazugehörigen Wertvorstellungen" schwer erschüttern könnte. 
Würde man diesen Zweifeln nachgehen, würde man die innerhalb des Systems vorherrschenden Wertvorstellungen und Überzeugungen anzweifeln, was einen Ausschluß, ein Verstossen werden nach sich ziehen könnte und dies vermeidet die menschliche Psyche mit allen zur Verfügung stehenden Mechanismen.
Allerdings kann es vorkommen, dass manche Individuen innerhalb eines Systems derart verletzt und gekränkt werden, dass das Verlassen desselben die einzige Überlebensmöglichkeit zu sein scheint.
 
Das objektive Durchleuchten des Wertesystems kann dabei behilflich sein, sich von schädigenden Einflüssen und dem krankmachenden System zu lösen, um sich von den Folgen des emotionalen Missbrauchs, der in vielen Fällen kombiniert mit körperlichen Misshandlungen und sexuellem Missbrauch auftritt, zu befreien.
Der Prozess der Bewusstwerdung und die Auseinandersetzung mit den Taten, die an einem begangen wurden, kann Gewissheit verschaffen, dass dasjenige System, in dem man sich gerade befindet, nicht das einzig Mögliche ist und man die Chance nutzen kann, den Halt und die Geborgenheit innerhalb eines Gesünderen zu finden.

Nur weil ALLE etwas immer schon so getan haben und auf die vorgegebene Art und Weise bewerten, muss es noch nicht "richtig" sein.

Das Beispiel der Beschneidung von Frauen innerhalb verschiedener Kulturen ist nur eines dafür, wie der (partielle) Ausstieg aus einem System den Individuen und seinen Nachkommen für die Zukunft viel Leid ersparen kann.

Welche Wirkungen und Ausmasse Suggestionen sogar auf ganze Gesellschaftssysteme annehmen können, hat man zur Zeit des 2.Weltkrieges in Form des Nazitums erlebt, dessen Folgen heute anhaltend nachwirken und teilweise das Verhalten innerhalb vereinzelter familiärer Systemen immer noch intensiver beeinflussen, als man sich dessen bewusst ist.
Eine narzisstisch erkrankte Persönlichkeit, beispielsweise wie es Hitler gewesen ist, kann eine unglaublich perverse Genialität an den Tag legen und erfolgreich Denkmuster und Glaubenssätze in die Menschen hineinpflanzen, ohne dass diese die Manipulationen wahrnehmen.  
Die Vorgänge von damals zeigen, wie empfänglich der Mensch dafür ist, sich verzerrte, subjektive Inhalte vorgaukeln zu lassen und sogar bereit und willens ist, dafür zu morden!
 
Ähnliche Mechanismen sind auch häufig innerhalb von familiären, religiösen und kulturellen Systemen am funktionieren.
 
Glauben Sie an Hexen?
Ich nicht - Sie auch nicht?
Und dennoch wurden unzählige Menschen Opfer der Hexenjagden, wurden verleumdet, an den Pranger gestellt, gefoltert, gepeinigt und verbrannt. Und zwar von anderen Menschen, welche die Denkmuster und Glaubenssätze von den sie dominierenden Personen, von denen sie abhängig waren, in sich aufnahmen, sie glaubten und vertraten - ohne zu hinterfragen und zu reflektieren. 
 
Es genügt eine einzelne führende Person, die genial und skrupellos genug ist und über eine ausgezeichnete Suggestivität verfügt, ihr eigenes, krankes Weltbild und die eigenen kranken Wertanschauungen allen anderen tief ins Bewusstsein einzugraben und ein Leben lang aufrecht zu erhalten, um das komplette System geschlossen, auf krankhafte, verlogene Weise an sich zu binden, von sich abhängig zu halten, so dass jeder einzelne, der sich dem System zugehörig fühlt, wirkungsvoll vom Täter als Werkzeug benutzt und zum Mittäter gemacht werden kann.
 
Mobbing ist in aller Munde und mittlerweile eine anerkannte Gewaltform. 
Genau das ist emotionaler Missbrauch in seinen destruktiven, subtil und im Verborgenen stattfindenden, vielfältigen Formen.
Mobbing findet sehr häufig auch innerhalb von Familien statt und produziert großen Schmerz und tiefe Trauer in den Opfern, zerstört zwischenmenschliche, wertvolle Beziehungen und dient dem Zweck, den Tätern persönliche Befriedigung zu verschaffen und ihre Fassaden aufrecht zu erhalten.  
 

Es ist nachvollziehbar, dass die Entwicklung von Resilienz in Familien, in denen emotionaler Missbrauch stattfindet, kaum gegeben ist, aber dies kann nachgeholt werden.

Viele Missbrauchsopfer, vor allem solche, die als "goldene Kinder" in narzisstisch erkrankten, egozentrischen Systemen aufwachsen, spüren ihre mangelnde psychische Widerstandsfähigkeit  intensiv in Konflikt-und Krisensituationen, ohne auch nur zu ahnen, was sich da in ihnen abspielt.
Mangelndes Selbstvertrauen, Minderwertigkeitsphantasien, aber auch Größenphantasien, (z.B. soziale-und/oder Versagens-)Ängste, Zwänge, Probleme, eine normale Sexualität zu leben, Beziehungsprobleme, Depressionen, Suicidgedanken, mangelnde Impulskontrolle, Labilität, Burn-Out und vieles mehr, können als Symptome eines (emotionalen) Missbrauchs verstanden werden.
 
Das Wahrnehmen der tatsächlichen Gründe für ihre Probleme und sich davon lösen zu dürfen,  wird den Opfern durch weiteren emotionalen Missbrauch, selbst wenn die Opfer bereits erwachsen sind und scheinbar "unabhängig" leben, nahezu unmöglich gemacht.
Die Täter hindern ihre Opfer und Aussenstehende mittels raffinierter, subtiler Manipulation, durch das Suggerieren, das Opfer selbst, irgendeine andere Person oder die Umstände seien "Schuld" an den Problemen ihrer Opfer, am Aufdecken der tatsächlich zugrunde liegenden Ursachen = ihre eigenen Taten=Das was die Täter im Verborgenen gesagt, getan und bewirkt haben. 
 
Gegen Lügen= Verleugen von heimlich im Verborgenen begangenen Taten, ist ein Opfer in den meisten Fällen machtlos, weil es keine Hieb-und stichfesten Beweise in Händen halten kann. Dies ist bei emotionalem Missbrauch, der sich auf psychisch-verbaler Ebene abspielt, ohne körperliche Spuren zu hinterlassen, kaum möglich.
Die Reaktion der Täter ist es, immer wiederkehrend die Lügen zu bekräftigen, weitere zu erfinden und zu verbreiten, wenn sie sich bedrängt fühlen.
Um nicht blossgestellt zu werden, schrecken sie nicht einmal vor skrupellosen, intriganten Machenschaften zurück, die sich existenzvernichtend auf ihre Opfer auswirken könnten.
 
"Die bitterste Wahrheit ist wohltätiger als die süßeste Täuschung, und wer nicht nach Klarheit
trachtet, ist nicht fähig, den Kampf des Lebens erfolgreich aufzunehmen."
von Heinrich Lhotzky
 
Um zu ausreichend Resilienz zu gelangen, ist es wichtig, für sich selbst die Zusammenhänge zu erkennen und sich weiteren Einflüssen in Form von manipulativen Suggestionen zu entziehen, damit die Ursache des Übels an der Wurzel gepackt werden und das Opfer sich autonom weiter entwickeln kann.
Hierfür gibt es viele hilfreiche Bücher und auch Therapiemöglichkeiten.
 
Ergebnisse der Resilienzforschung
 
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