Zum Einstieg empfehle ich diese Seite über narzisstischen Machtmissbrauch zu lesen:
 
Andrew Vacchs hat dazu einen sehr aufschlussreichen, informativen Text verfasst, den ich Ihnen als Einstieg in das Thema "Emotionaler Missbrauch" ans Herz legen möchte:
 
 
und
 
 
Jeder Mensch fühlt sich im Leben in der ein oder anderen Situation einmal überfordert. Mancher mehr, mancher weniger.
Überforderung erzeugt das Gefühl von Hilflosigkeit.
In der gefühlten Hilflosigkeit kann es passieren, dass man im Umgang mit Menschen ab und zu unangemessene, auch ungerechte Umgangsformen wählt.
Die ist menschlich und normal.
Vielen Eltern rutscht das ein-oder anderemal die Hand aus.
Vielen Eltern kommen Worte von den Lippen, die eine Handlung, ein Verhalten des Kindes fehlinterpretieren, abwerten oder zu heftig kritisieren und es damit in dieser Situation verletzen.
Findet dies nur in vereinzelten Situationen statt und ist die eigene Überforderung den Eltern bewusst, werden sie versuchen, diese ungewollten Verletzungen an ihren Kindern nicht fort zu setzen, können sich entschuldigen und sind deshalb nicht gleich emotionale Missbrauchstäter, weil sie Fehler machen.
 
Das Leben ist nicht fair und Ungerechtigkeiten gehören dazu.
Mit diesen Erfahrungen werden Kinder ohne Schaden zu nehmen fertig, wenn sie ansonsten ihre Eltern als unterstützend, fördernd, empathisch, fürsorglich, gerecht und liebevoll erleben.
Oft genügen auch einige, sich dem Opfer liebevoll und verständnisvoll zuwendende Personen aus der Verwandtschaft, der Nachbarschaft oder dem näheren Umfeld, damit emotional missbrauchte Opfer ausreichend eigene psychische Abwehrkräfte und gesunde Verhaltensstrategien aufbauen und erlernen können, sodass das unangemessene Verhalten der Eltern sich nicht massiv und nachhaltig schädigend auf das weitere Leben auswirkt.
Jürgen Wettig hat dies in seinem Buch sehr gut beschrieben. 
 
Die Erfahrungen des Kinderpsychiaters und Autors von "Der Junge, der wie ein Hund gehalten wurde" , Bruce D. Perry, machen Hoffnung, denn selbst schwerst geschädigten Kindern kann geholfen werden, solange sie noch jung genug sind und die Hilfe sie früh genug erreicht.
Doch viele Missbrauchsopfer schleppen den kränkenden Ballast bis ins Erwachsenenalter oder gar ein Leben lang mit sich, weil der Missbrauch unerkannt bleibt - und sie leiden darunter in vielen Lebensbereichen.
 
Wichtig ist der gesamte Kontext, innerhalb dessen sich die Eltern-Kindbeziehung abspielt.
Emotionaler Missbrauch wird häufig auch in Kombination mit sexuellem Missbrauch und körperlichen Misshandlungen vorgefunden, ist jedoch auch ohne sexuelle Übergriffe und physische Gewalt ebenso schmerzhaft und schädigend für das Opfer.
 
Auch die Entfremdung von Kindern gegenüber einem Elternteil nach Scheidungen ist emotionaler Missbrauch, der schwerwiegende Schäden in der Psyche erzeugen kann. Doch nicht nur Elternteile untereinander werden hier zu Tätern - Nein, auch andere, den Kindern nahestehende Personen entfremden unter Umständen den Eltern ihre Kinder, je nachdem wieviel Zeit sie im Vergleich zu den Eltern damit verbringen und wie sie die Beziehung der Kinder zu den Eltern(teilen) und deren möglicherweise im Vergleich zu den eigenen Anschauungen und Prinzipien abweichenden Ansichten entweder respektieren - oder auch ablehnen.
 
 
 
 
 
Die Abgrenzung zu echtem emotionalen Missbrauch fällt oft schwer. 
Kennzeichnend für schädigenden Missbrauch sind:
 
  •  Die verletzenden Verhaltensweisen des Täters finden häufig, also nicht als zufällige Einzelsituation statt.
  •  Täter wechseln dem Opfer gegenüber willkürlich ihr Verhalten, je nach eigener Befindlichkeit, über einen längeren Zeitraum hinweg, sodass sich das Opfer NIE  so verhalten KANN, dass es vom Täter NICHT verletzt wird.
  •  Der Täter erkennt den Schmerz, den er dem Opfer zufügt nicht an, verharmlost seine eigene Tat, sagt dem Opfer, es übertreibe, lüge, verdrehe Tatsachen, habe es nicht anders verdient, sei selbst Schuld, solle sich zusammenreißen, es wäre gar nicht so schlimm, es sei eine Mimose, u.s.w und spricht damit dem Opfer dessen Gefühle ab.
  • Vernachlässigung ist ebenfalls emotionaler Missbrauch, wie ein Überbehüten und extremes Verwöhnen.
  • Mit Hilfe von abwertenden, verhöhnenden, sich lächerlich machenden, zynischen, erniedrigenden usw. Bemerkungen wird dem Opfer systematisch das Vertrauen in sich selbst und die eigenen Empfindungen zerstört.
  • Dieses System, das der Täter anwendet, hat zum Ziel, dass das Opfer sich selbst schuldig fühlt und ihn als Täter in Ruhe lässt. Damit weder das Opfer, noch Aussenstehende wahrnehmen können, dass der Täter sein Opfer zur Befriedigung eigener , egozentrischer Gefühle benutzt und zwar auf grausame, sich meist subtil im Verborgenen abspielende Art und Weise, so dass es keine Zeugen gibt.
  •  Die Täter wirken nach Aussen hin oft fürsorglich, aufopfernd und engagiert. Sie beschreiben gegenüber Aussenstehenden das Verhalten ihrer Opfer als "schwierig", heucheln dafür sogar Mitleid und zeigen sich besorgt, helfen wollend und verbergen dabei geschickt die Tatsache, dass das nach Aussen sichtbare, schwierige Verhalten des Opfers vom Täter selbst verursacht wird.
  •  Hinter der Fassade sind Täter egozentrische, narzisstisch und/oder anderweitig gestörte Persönlichkeiten, die meist als Täter schwer zu identifizieren sind. Da sie ihre Opfer durch den emotionalen Missbrauch zum Schweigen bringen, indem sie mittels fortlaufender, immerwiederkehrender psychischer Gewalttaten den Opfern ihren Glauben an sich selbst und ihre Empfindungen zunichte machen, suchen und erfahren diese selten Hilfe durch "wissende Zeugen".
 
Zitat aus http://www.gewaltinfo.at/fachwissen/formen/psychisch/:

"Psychische Gewalt

Im Gewaltbericht 2001 wird psychische Gewalt im sozialen Nahraum folgendermaßen zusammengefasst:

Seelische, auf emotionaler Ebene ausgeübte Gewalt ist schwerer zu identifizieren als körperliche Misshandlungen. Sie ist daher seltener Gegenstand der Forschung und öffentlicher Diskussion. Das Spektrum psychischer Gewalthandlungen ist jedoch sehr umfangreich, die Narben sind meist schwerer zu heilen als bei physischen Übergriffen.

  • Isolation und soziale Gewalt zielen darauf ab, die betroffene Person zu isolieren (z.B. durch ein Kontaktverbot zur Familie oder zu Freund/innen, das Einsperren zu Hause, das Absperren des Telefons usw.). Bei Kindern zählt zu diesem Bereich auch der Liebesentzug.
  • Drohungen, Nötigungen und Angstmachen sind häufige Formen von psychischer Gewalt. Auch die Androhung, Dritte zu verletzen (Verwandte, Haustiere, ...) wird eingesetzt, um bestimmte Ziele zu erreichen. Durch Drohungen und Angstmachen „erübrigt“ sich oft die Anwendung von physischer Gewalt, da die Angst davor bereits einschüchternd wirkt. Diese Strategien bedeuten vor allem für Frauen und Kinder ein Leben in Angst.
  • Beschimpfungen, Abwertungen und Diffamierungen dienen der Zerstörung des Selbstwertgefühls des Opfers und seiner/ihrer geistigen Gesundheit. Mit der Zeit wird der Glaube an den eigenen Wert, die Identität und die eigenen Empfindungen, an Rechte oder Wahlfreiheit, zerstört. Von dieser Gewaltform sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen.
  • Zu dieser Form der Gewalt gehört z.B. das Lächerlichmachen in der  Öffentlichkeit durch beleidigende und abfällige Äußerungen. Sehr häufig werden Behauptungen aufgestellt wie: die Frau sei verrückt oder psychisch krank, bilde sich etwas ein, sei selbstmordgefährdet, etc. Diese Äußerungen werden oft benutzt, um von den eigenen Taten abzulenken und die Frau „zum Problem zu machen“.
  • Belästigung und Terror. Gemeint sind z.B. ständige Anrufe, Anrufe mitten in der Nacht, Drohbriefe, Bespitzelung und Verfolgung am Arbeitsplatz und zu Hause („stalking“ genannt). Von diesen gewalttätigen Handlungen sind Frauen besonders betroffen.

Kinder sind darüber hinaus besonders betroffen von:

  • Ablehnung und Liebesentzug;
  • Missbrauch zur Befriedigung narzisstischer Bedürfnisse der Eltern, z.B. soll das Kind Wünsche und Ideale der Eltern erfüllen oder es wird als Partnerersatz herangezogen;
  • Erzeugen von Schuldgefühlen;
  • Vernachlässigung (wird auch als Form von physischer Gewalt definiert).
  • Mobbing durch Gleichaltrige im Schulumfeld und im Internet" Zitat Ende
 
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